Neulich fiel mir auf, dass man die früher an jeder Supermarktkasse vorhandenen Streichholzschachteln mit der Aufschrift „Haushaltsware“ oder „Welthölzer“ gar nicht mehr sieht. Stattdessen findet man im Kassenbereich Einwegfeuerzeuge in den verschiedensten Formen und Farben.
Das liegt wohl einerseits daran, dass der Preis für Einwegfeuerzeuge einfachster Bauart sehr niedrig ist. Andererseits gibt es diese früher wohl jedem bekannten Zündholzmarken gar nicht mehr – und das kommt so:
In Deutschland gab es seit 1930 ein sogenanntes Zündwarenmonopol. Das Deutsche Reich brauchte damals dringend Geld und so nahm es das Angebot des schwedischen Industriellen Kreuger an, dem Reich eine Anleihe von 500 Millionen Reichsmark zur Verfügung zu stellen. Als Gegenleistung durften in Deutschland Streichhölzer nur von der Deutschen Zündwaren-Monopolgesellschaft vertrieben werden. Diese vom Staat kontrollierte Gesellschaft bestimmte den Verkaufspreis der Streichhölzer. Vom Gewinn wurden insen und Tilgung der Anleihe bestritten.
Die Anleihe hatte eine Laufzeit von 53 Jahren und die Bundesrepublik übernahm als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches die Verpflichtung des Zündwaren-Monopolgesetzes. Daher gab es bis zum Ende der Anleihen-Laufzeit 1983 nur die beiden oben abgebildeten Streichholzmarken.
Wegen der damals noch großen Zahl der Raucher waren Streichholzschachteln damals übrigens auch ein beliebter Werbeträger, insbesondere im gastronomischen Bereich. Auch von den beiden großen Süderbraruper Gasthäusern Angler Hof und Wendt’s Tivoli gab es damals Streichholzschachteln mit Werbe-Etiketten.
Igitt…
die welthölzer sind im Jahr 2015 als Sicherheitsgebäcke und -schokoladen wieder auferstanden. Schaut sie Euch doch mal an: http://www.weltderhoelzer-shop.com
Herzliche Grüße an Euch alle, Stephanie