Im Bilderrätsel 342 kam als Lösungsvorschlag das Süderbraruper Arbeitsamt. Im Februar 1952 erschien in der Lokalpresse der folgende Bericht über einen Besuch in dem (noch nicht fertiggestellten) Gebäude. Zu diesem Zeitpunkt war das Amt noch in einer Baracke auf dem heutigen Gelände der Angelnhalle untergebracht.
Besuch auf dem Arbeitsamt-Neubau
Im Laufe des Frühjahrs kann mit dem Einzug gerechnet werden
Zwei Gründe waren für den Neubau des Arbeitsamtes maßgebend. Einmal brauchte der Herdbuchkontrollverband Angeln das Gelände der Angeln-Halle dringend für seine eigenen Zwecke, und andererseits reichte der Platz in der Arbeitsamts-Baracke der Nebenstelle Süderbrarup schon seit langem nicht mehr aus für eine schnelle und reibungslose Publikumsabfertigung. Der in der Schleswiger Straße errichtete Neubau geht nun bald seiner Vollendung entgegen, sofern der Frost keinen allzu großen Strich durch die Rechnung macht. Zur Zeit wird noch tüchtig auf dem Neubau gearbeitet, aber bei stärkerem Frost muß eine Unterbrechung eintreten. Auf jeden Fall, so erklärte uns der Leiter der hiesigen Arbeitsamtsnebenstelle, Herr Barkmann, kann im Laufe des Frühjahrs mit dem Einzug gerechnet werden.
Mit der Aufnahme der Arbeit im neuen Hause wird auch eine Neuordnung des Geschäftsbetriebes vorgenommen werden. In einem Kartei- und Auskunftsbüro werden die Besucher jeweils in die vier nebenan gelegenen Vermittlungsräume verwiesen, wo Männer und Frauen, nach Berufsgruppen getrennt, abgefertigt werden. Der modernen Organisation entsprechend wird kein Chefzimmer eingerichtet. Der Leiter der Nebenstelle arbeitet in einem der vier Vermittlungsbüros, von dem aus er durch große Glastüren einen Überblick über die hintereinander gelegenen Abteilungen hat. Die hellen geräumigen Zimmer bieten auch die Möglichkeit, die Arbeitslosenunterstützung im eigenen Hause auszuzahlen, während das zur Zeit noch im Gasthaus „Zur Börse“ geschehen muß. Ebenso wird es in der jetzigen Arbeitsamtsbaracke als ein großer Mangel empfunden. daß der Warteraum viel zu klein ist. Im neuen Gebäude steht ein großer, freundlicher Raum mit Sitzgelegenheiten dem Publikum zur Verfügung.
Im ersten Stock liegen drei weitere Geschäftsräume, die für die wöchentlich einmal stattfindende ärztliche Beratung, die Spruchkammersitzungen usw. gedacht sind. Herr Barkmann zeigte uns auch die Kellerräume, die für Lagerzwecke, die Zentralheizungsanlage usw. bestimmt sind.
Völlig getrennt von dem Geschäftsbetrieb erreicht man von der Westseite des Hauses durch einen besonderen Eingang die Treppe, die zu der oben eingeplanten Privatwohnung führt.
Als wir den Neubau verließen, warfen wir noch einen kurzen Blick auf die Hausfront, die durch ihre vielen Fenster und das ausgebaute Dachgeschoß einen sehr gefälligen Eindruck macht. Wenn man sich das fertige Gebäude im Schmuck der geplanten Grünanlagen ringsherum einmal vorstellt, wird man zugeben müssen, daß die Schleswiger Straße und damit unser Ortsbild als Ganzes durch den von Baumeister Carstensen ausgeführten Bau eine wesentliche architektonische Bereicherung erfährt. Der besondere Wert dieser neuen Baumaßnahme aber ist eine wesentlich bessere Betreuung und Abfertigung der Arbeitssuchenden, die – leider! – auch in Zukunft zu einem erheblichen Teil den Charakter der Erwerbslosenfürsorge haben wird.