Der Süderbraruper Fernmeldeturm

fm_turm_1 Im Mai 1976 wurde das Fundament für ein für Süderbrarup neues Wahrzeichen erstellt. Hinter dem Fernmeldedienstgebäude in der Bismarckstraße wurde auf einer Fläche von 5,7 mal 5,7 Metern die Gründung für den Fernmeldeturm durchgeführt.Darauf wurde dann im Laufe des Juni der Turm aus vorgefertigten Teilstücken errichtet.

Fünf Röhren, die einen äußeren Durchmesser von 1,70 Metern und 20 Zentimeter dicke Wände haben, wurden von einer fränkischen Firma hergestellt und per Bahn nach Süderbrarup transportiert. Nach dem Transport vom Süderbraruper Bahnhof zur Bismarckstraße wurden sie von einem Kran auf der Baustelle zusammengesetzt.

fm_turm_2 Auf diesem 30 Meter hohen Turmschaft wurde eine zunächst am Boden zusammengebaute Plattform mit acht Metern Durchmesser montiert. Die Spitze des insgesamt 230 Tonnen schweren Turms wird von einem 15 Meter hohen konischen Mast in Schleuderbeton-Technik gebildet. Damit erreicht der Turm eine Gesamthöhe von 45,5 Metern. Der Turm ist von innen besteigbar.

fm_turm_3 Zweck dieses Fernmeldebauwerkes war die Einrichtung von Richtfunkverbindungen, die damals vermehrt als Ergänzung bzw.  Ersatz für kabelgebundene Verbindungen eingesetzt wurden. Die Höhe dieser Bauwerke wird dadurch bestimmt,  dass vom Antennenträger oben auf dem Turm sozusagen eine „freie Sicht“ zu den Gegenstationen gegeben sein muss. Im Süderbraruper Fall machten es die „Sicht“ behindernde Höhenzüge erforderlich, dass die Verbindung in südlicher Richtung nur über den Umweg Flensburg – Niebüll möglich ist. Ein weiteres bestimmendes Baumerkmal war, dass der Turm auch bei starkem Sturm um nicht mehr als 0,5 Grad schwanken durfte, um auch dann nicht die Verbindung zu seinem Gegenüber zu verlieren.

600.000 D-Mark sollte der gesamte Bau nach einer damaligen Zeitungsmeldung kosten. Darin waren etwa 380.000 D-Mark für die einzubauenden technischen Einrichtungen enthalten. Die Betrieb der gesamten Anlage sollte vollautomatisch erfolgen. Ein weiteres Detail, das in dem Zeitungsartikel beschrieben wird, kommt einem heute im Zeitalter der Handys etwas antiquiert vor. Der obere Teil des Turmes sollte nämlich zu einem späteren Zeitpunkt Antennen für den „öffentlich beweglichen Landfunk, das Autotelefon“, aufnehmen.

 

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