Irgendwo an der Schlei (Gut Büstorf)

Heute mal etwas, das nichts mit Süderbrarup zu tun hat.

Bei der Durchsicht meiner alten Dias bin ich auf das folgende Bild gestoßen. Es zeigt ein altes Gemäuer, das schon etwas baufällig aussieht und irgendwie an ein englisches Schloss aus alten Krimi-Verfilmungen erinnert.

Leider weiß ich nicht mehr, wo ich diese Aufnahme gemacht habe – nur so viel: es muss etwa 1980 irgendwo zwischen Lindaunis und Missunde an der Schlei gewesen sein (auf der Schwansener Seite). Wahrscheinlich steht dieses Gebäude heute auch schon nicht mehr.

Kennt jemand dieses alte Gemäuer ?

schlei_001

Die Frage nach dem rätselhaften Gebäude hat sich ja schneller aufgelöst als gedacht.

Gerd Tams, der die Seite „Das virtuelle Klassentreffen in Schleswig“ betreibt, gab die Antwort mittels eines Bild-Hinweises:

Ich hätte hier  was…

Folgt man dem Link, kommt man zu einer alten Ansichtskarte, die genau dieses Gebäude (das Gut Büstorf) zeigt. Von dort aus gelangt man zum zugehörigen Textbeitrag, der eine Schleifahrt von Kappeln nach Schleswig (illustriert mit alten Ansichtskarten) beschreibt.

Michaela Bielke kennt das Gebäude aus ihrer Kindheit:

Hallo,
es ist das Gutshaus Büstorf und liegt gegenüber von Ulsnis-Srand. Früher konnte man es nur sehen, wenn kein Laub mehr an den Bäumen war. Als Kinder sind wir über die Schlei geschwommen, oder gerudert, um herauszufinden, wer dort wohnt. Es war aber zu gruselig.
Ein Kapitel in dem Buch: Die Schlei, Tochter der Ostsee ( Karl Müller ) befasst sich mit dem Anwesen.
Viele Grüße
Michaela

buestorf_01 Bei meiner weiteren Recherche habe ich festgestellt, dass auf Achim Gutzeits Seite „Schulzeitreisen“ Büstorf Gegenstand eines Bilderrätsels war.

Damit ist für mich auch klar, dass das alte Gutsgebäude heute nicht mehr existiert, denn im vorigen Sommer bin ich mal den Wanderweg von Stubbe bis Büstorf an der Schlei entlang spaziert und von dem alten Gemäuer war nichts mehr zu sehen.

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14 Antworten zu Irgendwo an der Schlei (Gut Büstorf)

  1. Wolfgang Czepluch-Reich sagt:

    Im Februar 1945 wurde mein Familien-Clan , 7 Erwachsene+4 Kinder, als Flüchtlinge aus Königsberg auf Gut Büstorf einquartiert. Wir bewohnten den linken Flügel im ersten Stock des Herrenhauses. Es kamen immer mehr Flüchtlinge auf das Gut, die aber in anderen Gebäuden untergebracht waren. Alle mußten auf dem Gut arbeiten,
    Auch wir Kinder nach der Schule, dafür war die Not nicht so groß – wir bekamen ein Stück Land, das wir beackern konnten und Geflügel halten. Für uns Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren war es eine schöne Zeit. Zelten, angeln und schwimmen in der Schlei. Wir sind oft unerlaubt auf einen der Türme gestiegen und die Aussicht auf die Schlei genossen.
    All die Tiere auf dem Gut-wir konnten sogar reiten. Leider war der Schulweg nach Rieseby sehr weit. Baron ? Schmidt-Hederich und seine Frau ertrugen die Situation mit all dem Rummel im Herrenhaus an sich sehr gelassen, verlangten aber Respekt und Gehorsam. Nach und nach zogen die Flüchtlinge in die Städte. Wir zogen für einen neuen Lebensabschnitt 1951 nach Hannover.
    Das Gut soll an einen amerikanischen Investor gegangen sein, der daraus eine Saat-Versuchsanstalt gemacht hat. 1976 habe ich Büstorf das letzte mal besucht, da stand das Herrenhaus noch. Schade !

  2. Thomas Sauer sagt:

    Ich komme aus der Gegend um Büstort. Ich habe als Kind oft an der Schlei gespielt. Das Herrenahaus ist zwar abgerissen, aber das Kellergewölbe steht noch. Aus einer Laune heraus, sind wier mal (drei Jungs) nachts mit Licht und VHS Videokamera in das Gewölbe eingestiegen. Das war irre gruselig…hat aber eine Menge Spaß gemacht. Das Video gibt es noch iwo auf Kassette. Zusehen gibt es dort unten nichts mehr. Alles vermodert oder verrostet.

  3. lüders sagt:

    Das allte Gemäuer war auf gut büstorf und würde abgerissen

  4. Hildegard Jansen sagt:

    Zum Schicksal alter Gutshäuser in den neuen Bundesländern:
    Abgeschickt hatte ich den Text gerade und sah noch gerade den „Kericht“ verschwinden. Nein nein, das -h- schicke ich selbstverständlich nach. Oooooops, wie peinsam, wenn man sich solche langen Texte nicht nochmal schnell vorher durchliest.

  5. Hildegard Jansen sagt:

    Was für ein Jammer! Dieses alte Herrenhaus erinnert stark an jene in den neuen Bundesländern, deren Eigentumsverhältnisse nicht geklärt wurden oder einfach ohne Liebe vor sich hinrotten, weil´s den Eigentümern, so sie gefunden wurden, einen feuchten Kericht interessiert, was aus solchen Kulturdenkmalen wird.
    Schlimm ist es immer, wenn ein Nutzungskonzept nicht gefunden werden kann – denn solche Riesenhäuser kosten auch irre viel Geld. Von alleine finanzieren die sich nicht. Deshalb stehen auch in den alten Bundesländern viele Gutshäuser und Schlösser ohne Ländereien zum Verkauf. Oder, was leider in den neuen Bundesländern durchaus auch vorkam: Die Fördermittel für die Sanierung solcher schönen alten Objekte wurden einkassiert, und das Haus ließ man vergammeln.
    In Mecklenburg-Vorpommern gibt es aber einen Verein, der sich für den Erhalt historischer Gutsanlagen einsetzt. Ich finde so etwas sehr schön. Denn auch dort stehen seit der Wende viele herrliche Häuser leer (nach dem Motto: Ruinen schaffen ohne Waffen). Es gibt auch viele positive Beispiele, die zeigen, mit was für Liebe und Hingabe solche Häuser restauriert wurden, auch wenn´s oft Jahre dauerte. Aber es ist halt heute auch extrem schwer, dafür Unterstützung zu finden. Es ist nicht immer böser Wille, daß so manches Haus vor die Hunde geht. Es muß aber auch in der Politik mehr Bewußtsein für historisches Erbe geben – von der Köhlerhütte bis zum Herrenhaus auf dem Lande.

  6. Akki sagt:

    Moin, ihr Leute!
    DAs Gebväude wurde1983 gesprenkt/abgerissen, leider!
    Da es ein Gebäude aus meiner Kindheit ist und ich mmich für solche dinge interressiere bin ich an Skizzen über da Gutshaus interressiert
    Habe leider bisher keine vernüftihge Skkizzen gefunden.
    gruß AGGI

    • admin sagt:

      So etwas haben wir leider nicht. Tut mir leid.

      • Akki sagt:

        Das hatte ich befürchtet, aber trotzdem ein danke für die antwort, werde aber die Hoffnung nicht aufgeben irgendwann fündig zu werden

        • Marion Büstorf sagt:

          Liebe Akki,

          dieses Haus gehörte wohl früher zu meiner Familie.
          Es existiert eine Postkarte, nur leider habe ich heute
          keine Möglichkeit etwas einzuscannen. Das hole ich gerne nach. Bin genauso erschrocken, als ich eben die alte Ruine sah, geht mir durch Mark und Bein. Herzliche Grüße, Marion Büstorf

  7. BRÄSEL WALTRAUT sagt:

    ICH KENNE DAS SCHLOß NOCH AUS DER ZEIT VON 1948 , ALS DAS GUT NOCH BEWIRTSCHAFTET WURDE. DER BESITZER WAR DAMALS DER BARON VON SCHMIDT-HEDERICH.ICH WAR IN DEM FORSTHAUS PETRIHOLZ, DAS ZUM GUT BÜSTORF GEHÖRTE.
    PETRIHOZ LIEGT GENAU ZWISCHEN STUBBE UND BÜSTORF.
    ICH DENKE, ICH KONNTE IHNEN ETWAS SAGEN.
    GRUß W.B.

  8. Michaela Bielke sagt:

    Hallo,
    es ist das Gutshaus Büstorf und liegt gegenüber von Ulsnis-Srand. Früher konnte man es nur sehen, wenn kein Laub mehr an den Bäumen war. Als Kinder sind wir über die Schlei geschwommen, oder gerudert, um herauszufinden, wer dort wohnt. Es war aber zu gruselig.
    Ein Kapitel in dem Buch: Die Schlei, Tochter der Ostsee ( Karl Müller ) befasst sich mit dem Anwesen.
    Viele Grüße
    Michaela

    • neve andreas sagt:

      hallo
      Ich kenne das alte Gemäuer sehr gut wir haben als Kinder drin gespielt
      es war ein abenteuer für uns ,in einigen räumen war gar kein fussboden mehr
      es war sehr grusselig .
      als der gutsherr starb wurde es abgerissen

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