(Un)typische Verwaltungsarbeit

So stellt man sich die Arbeit in der Gemeindeverwaltung normalerweise nicht vor.

Aber es muss wohl an den Zeiten gelegen haben, dass die „Verwaltungsarbeit“ gelegentlich auf dem Hof des Gemeindebüros in ungewöhnlicher Kleidung und mit für Beamte untypischem Arbeitsgerät stattfand.

Das Foto zeigt auch, dass der Leitende Verwaltungsbeante Jacobsen nicht nur in seiner warmen Amtsstube saß.

Besonders zu beachten: Die „modernen“ sanitären Anlagen in der Bildmitte.

verwaltung_3
….
verwaltung_4 Aber es wurde damals auch „ganz normal“ in der Gemeindeverwaltung gearbeitet. Zum Einsatz kamen dabei die damals „modernsten“ Büromaschinen.

Das Bild ist in den Räumlichkeiten entstanden, in denen sich heute das Gemeindearchiv befindet – als oben unterm Dach des alten Gemeindebüros in der Königstraße.

Nachtrag

Inzwischen haben Karl Pusch und ich per eMail ein wenig darüber diskutiert, wer auf dem Bild – außer Otto Jacobsen – noch zu sehen ist:

Handelt es sich um Angestellte/Beamte der Verwaltung oder sind es Bauhof-Mitarbeiter ?

Wir benötigen unbedingt kompetente Unterstützung zur Klärung der Frage. Und die ist inzwischen von Helmut Marxen gekommen. Zuvor aber noch die eMail-Diskussion mit Karl Pusch, damit die Leser folgen können:

Karl Pusch:

Zum Bild vor den modernen Sanitäranlagen der
Gemeindeverwaltung: Die beiden Gemeindearbeiter sind mir wohl bekannt, aber auf die Namen komme ich nicht. Dass Onkel Otto sich bei dem schönen Wetter vor die Tür gewagt hat, wundert mich nicht. Die Sonne wirft ja einen gewaltigen Schatten. Er wird ja direkt geblendet und hat die Augen geschlossen.

admin:

Also wenn ich mich nich ganz schwer täusche sind das mein Vater links von Otto und Helmut Marxen rechts.

Karl Pusch:

Nun bin ich platt, entschuldigen Sie bitte! Ich kann keinen mehr fragen und es auch nicht widerlegen und auch nicht belegen.
Es fällt mir schwer es zu glauben. Jetzt folgt eine unruhige Nacht. Ich habe zwei andere Männer im Auge, aber ….
Ich habe im Alter von 10-12 Jahren bei Onkel Otto die Gartenmauer mit gebaut. Da war auch der Schuster Lorenz dabei und ein Mann, der dem linken Herrn ähnlich sah. Ich meine, er war im Tiefbau oder vom Bauhof.
An den Bau der Gartenmauer erinnere ich mich noch genau. Zur Belohnung sollte es mit dem Auto nach Missunde gehen. Tante Selma, Tante Erna, Onkel Otto und Schuster Lorenz fuhren auch. Für mich war kein Platz mehr frei. Ich sollte dann eben später mal mitfahren. Dazu ist es aber nie gekommen und ich habe auch nicht mehr dort geholfen.

Es folgte noch eine kurze Diskussion darüber, ob es zu der Zeit schon einen Bauhof gab und welche Mitarbeiter dort beschäftigt waren (gennant wurden die Namen Gäth, Freiberg, Dischereit, Nissen). Aber endgültig konnten wir zu keinem Ergebnis kommen. Deshalb der Hilferuf nach kompetenter Unterstützung, die nun ja gekommen ist:

Helmut Marxen:

Die Lösung ist ganz einfach: In den ersten Nachkriegsjahren und auch noch in den ersten Jahren nach der Währungsreform war Brennmaterial knapp. Der Gemeindebauhof kaufte für Schulen, Turnhalle und ander öffentliche Gebäude in Wäldern der Umgebung frisch geschlagene Bäume und gab auch den Mitarbeitern Gelegenheit, gleich Brennholz (gegen Bezahlung!)zu bestellen, allerdings musste es von den Bestellern ofenfertig bearbeitet werden. An einem Wochenende haben mein Kollege Hans Tikovsky und ich „unser“ Quantum bearbeitet. Unser Bürochef Otto Jacobsen hat damals auch diese Art Büroarbeit begutachtet, wie man sieht.

Damit sollte die Frage endgültig geklärt sein.

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1 Antwort zu (Un)typische Verwaltungsarbeit

  1. Helmut Marxen sagt:

    Die Lösung ist ganz einfach: In den ersten Nachkriegsjahren und auch noch in den ersten Jahren nach der Währungsreform war Brennmaterial knapp. Der Gemeindebauhof kaufte für Schulen, Turnhalle und ander öffentliche Gebäude in Wäldern der Umgebung frisch geschlagene Bäume und gab auch den Mitarbeitern Gelegenheit, gleich Brennholz (gegen Bezahlung!)zu bestellen, allerdings musste es von den Bestellern ofenfertig bearbeitet werden. An einem Wochenende haben mein Kollege Hans Tikovsky und ich „unser“ Quantum bearbeitet. Unser Bürochef Otto Jacobsen hat damals auch diese Art Büroarbeit begutachtet, wie man sieht.

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