Herr Warnke ?

warnke Als ich mir neulich noch einmal die Bilder zum Harmonika Club Süderbrarup ansah, entdeckte ich auf einem der Fotos einen Herrn, der mir irgendwie bekannt vorkam.

Nach einigem Nachdenken fiel dann der Groschen: Das müsste Herr Warnke sein !

Gemeint ist der ältere Herr am rechten Bildrand in der Lederjacke.

Herr Warnke lebte im Flüchtlingslager in der Schleswiger Straße. Er war alleinstehend, wohnte – soweit ich mich erinnere – in der sogenannten Küchenbaracke und züchtete Kaninchen.

Vielleicht ist unter den älteren Lesern ja jemand, der sich an Herrn Warnke erinnert und meine Vermutung bestätigen kann – wahrscheinlich aber nicht. Versuchen kann man es ja mal.

Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne per eMail oder Kommentarfunktion entgegen. 🙂

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Da wir gerade bei den Lagerbewohnern sind und einige hier sich ja noch an die Zeit erinnern können, werfe ich noch mal ein paar Namen von Personen in die Runde, die der eine oder andere vielleicht auch noch kennt

  • Heinz-Dieter Zadow: war Schäfer oder Schäfergehilfe, wohnte eine Zeit lang in der Baracke neben Rahn
  • Willi Schramm war auch einer der Kaninchenzüchter im Lager
  • Hans-Joachim Knabe wohnte zusammen mit Mutter und Schwester im Lager
  • Alfred (Ali) Garske war damals Automechaniker bei Richard Henningsen
  • Wilfried Gabbert lernte, glaube ich, Bäcker, seine Schwester hieß Helga
  • Adam Gollub ein kleines „Männchen“ mit Schnäuzer, wohnte später in Loit
  • Horst Girnth wohnte mit seiner Schwester Eleonore und seiner Mutter im Lager, später im Berliner Ring
  • Horst und Erich Teichert lebten bei der beinamputierten Mutter, mindestens eine Schwester gab es in der Familie auch noch (Ulla ?)
  • Joachim (Atze) Boehlke seine Schwestern hießen Christel und Renate(?), er wohnte später im Berliner Ring

teichert_boehlke „Atze“ Boehlke und Erich Teichert

… und hier noch ein paar junge Damen aus dem Lager

L1   L5

L3

L2   L4

 

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Horst Hennings meint auch, Albert Warnke wieder zu erkennen:

Hallo Dieter.
Ja das muß er sein, so weit ich mich erinnern kann, wohnte er in der Mittelbaracke und züchtete Kaninchen und Gänse. Von den Gänsen wurde man immer angegriffen, sogar auf dem Fahrad.
Gruß Horst.

Das mit der Mittelbaracke stimmt und an die Zucht von allerlei Kleinvieh kann ich mich auch erinnern.

Karl Pusch kann sich auch noch an Herrn Warnke erinnern und hatte noch einige andere interessante Informationen:

Moin Herr Tikovsky,
das Gesicht fiel mir gleich auf. Den Herrn kenne ich . Beim Namen bin ich mir nicht ganz sicher, er könnte aber stimmen. Ich möchte ihm nichts anhängen aber hatte er nicht ein Merkmal im Gesicht( an der Oberlippe)? Wenn „Stempeltag“ in Süder beim Arbeitsamt war, waren doch immer Verkaufsstände an der Straße Alter Markt aufgebaut. Dort hat er, glaube ich, Kleinvieh verkauft. Bei Herrn Rahn kam er auch und bei Egon Kraack habe ich ihn früher auch in der Werkstatt gesehen. Hatte er nicht auch einen Kleingarten in der Westenstraße? Wo hat er dann nach dem Lager gewohnt?

Tatsächlich hatte Herr Warnke eine leichte Hasenscharte. Wo genau er nach der Lagerzeit gewohnt hat, weiß ich allerdings auch nicht – es könnte in der Papageiensiedlung gewesen sein. An die Verkaufsstände am Alten Markt an den „Stempeltagen“ kann ich mich allerdings nicht erinnern.

Karl Pusch:

Wenn es Geld gab waren auch die Händler da. Einer, der auch immer auf dem Jahrmarkt war, kam mit seinem DKW Lieferwagen aus Schleswig. Sein Name ?
Meistens hatte er auch seine Frau mit. Dann hatten sie zwei Verkaufsstände. Für die Kinder war auch immer etwas dabei. Spielzeug, Spielzeugpistolen mit Knallplätzchen und…….  Aber auch Socken, Schuhpflegemittel, Hemden.
Nicht begeistert war der Händler von seiner Konkurrenz, die auch aus Schleswig kam. Zeitweise kam auch ein Obstmann und hatte einen Stand dort.

Horst Hennings:

Hallo.
Der Mann mit den Verkaufsstand am Arbeitsamt aus Schleswig heißt Tiehl und Opa Warnke hat in der Papageiensiedlung gewohnt . Er lief immer über den Marktplatz und hat nachdem er Abführmittel eingenommen hatte, immer ein besonderen Spruch losgelassen, den ich hier lieber nicht erwähnen will.
Gruß Horst

Ich habe noch einmal in der Chronik beim „Berliner Ring“ nachgelesen. Dort steht beim Haus Berliner Ring Nr. 30 „früher Familie Warnke“ – aber eigentlich war er ja allein stehend.

Karl Pusch:

Ich glaube jetzt auch, dass der Herr Warnke in der Papageiensiedlung gewohnt hat.  An der Rückseite des Hauses hatten die Bewohner einen kleinen Garten und einige hatten dort auch Hühner und Kaninchen. Meine Frage nach dem Kleingarten in der Westenstraße können wir vergessen. Wenn er einen Kleingarten hatte , dann war der Garten links oder rechts vom Sportplatz. Ich habe damals oft Post für den Kleingartenverein verteilt. Hatte Herr Warnke eine Behinderung an der Hand oder am Unterarm?

So langsam lichtet sich ja das Dickicht um Herrn Warnke. Also gehe ich mal davon aus, dass er das auf dem Bild tatsächlich ist. Über eine Behinderung an Arm oder Hand kann ich allerdings nichts sagen.

Hier noch etwas von Horst Hennings über einen anderen Lagerbewohner:

Ich habe noch was vergessen. Der Mann, über dem wir uns mal unterhalten haben,der in der Baracke neben Rogge wohnte und auch Kaninchen züchtet, hieß Willi Wagner (der Name ist mir wieder eingefallen.. Er hatte eine 98 ccm NSU viertakt Fox ,das war damals ein super Teil. Er wohnte da aber alleine und kam auch immer bei Dr. Rahn.

Jetzt erinnere ich mich auch wieder an ihn. Wohnte er nicht in der Wohnung, die als einzige den Eingang von der Rückseite hatte – also ganz links ?

Horst Hennings:

 Ja Dieter so war es, er wohnte da ganz allein und der Eingang war von hinten. Von Ihm abe ich damals 2 Kaninchen ( Belgische Riesen erworben). Noch was,Wilfried Gabbert hat damals Bäcker bei Bäcker Jürgensen in Brebel gelernt.
Gruß Horst.

Was den „Fall Warnke“ angeht sind Karl Pusch und ich inzwischen der Meinung, dass Herr Warnke noch ein besonderes Merkmal besaß, nämlich einen Metallhaken („Piratenhaken“) als Handersatz an einem seiner Arme.

Klingt für den normalen Leser wahrscheinlich alles ein bisschen abenteuerlich. Ich kann aber glaubhaft versichern, dass es nichts mit dem heutigen Punschtrinken in der Westenstraße zu tun hat.

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5 Antworten zu Herr Warnke ?

  1. Horst Hennings sagt:

    Ja Dieter so war es, er wohnte da ganz allein und der Eingang war von hinten. Von Ihm abe ich damals 2 Kaninchen ( Belgische Riesen erworben). Noch was,Wilfried Gabbert hat damals Bäcker bei Bäcker Jürgensen in Brebel gelernt.
    Gruß Horst.

    • Dana Schrappe sagt:

      Hallo Horst,

      der Wilfried Gabbert ist mein Großonkel 2. Grades.
      Ist Ihnen noch mehr zu dieser Familie bekannt? Haben Sie vielleicht Informationen, Bilder oder ähnliches für mich?

      Ich bin seit langem auf der Suche nach meinen Ahnen und vor einigen Tagen auf diesen Namen gestoßen.

      Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie oder jemand, der ihn und seine Familie kennt oder kannte sich bei mir melden würde.

      Liebste Grüße
      Dana

  2. Horst Hennings sagt:

    Hallo Dieter.
    Ich habe noch was vergessen. Der Mann, über dem wier uns mal unterhalten haben,der in der Baracke neben Rogge wohnte und auch Kaninchen züchtet, hieß Willi Wagner (der Nahme ist mir wieder eingefallen.. Er hatte eine 98 ccm NSU vietakt Fox ,daß war damals ein super Teil.er wohnte da aber alleine und kam auch immer bei Dr. Rahn.
    Gruß Horst.

  3. Horst Hennings sagt:

    Hallo.
    Der Mann mit den Verkaufsstand am Arbeitsamt aus Schleswig heißt Tiehl und Opa Warnke hat in der Papageiensiedlung gewohnt . Er lief immer über dem Marktplatz und hat nach dem er Abführmittel eingenommen hate, immer ein besonderen Spruch losgelassen, den ich hier lieber nicht erwähnen will.
    Gruß Horst

  4. Horst Hennings sagt:

    Hallo Dieter.
    Ja das muß er sein, so weit ich mich erinnern kann, wohnte er in der Mittelbaracke und züchtete Kaninchen und Gänse. Von den Gänsen wurde man immer angegriffen, so gar auf dem Fahrad.
    Gruß Horst.

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