
Laut Süderbraruper Chronik wurde das Geschäftshaus 1901/02 errichtet. Der Kaufmann Nikolaus Prahm betrieb hier den Germania Basar, mit dem er vorher im Geschäftshaus Große Straße 4 ansässig war. Neben dem Handel mit Konfektionskleidung, Stoffen und Handarbeitsartikeln wurde hier in der Anfangszeit auch eine Schneiderei betrieben.
Interessant ist ist auch noch das Haus rechts vom Textilhaus Prahm. Hier befand sich ursprünglich der Bauernhof Müller, der 1896 in die Bachstraße umgesiedelt wurde. Die Scheune im Hinterhof – das spätere Kino „Filmpalast“ – wurde danach zur Wagenfabrik umgebaut, auf die die Beschriftung des Wohnhauses an der Bahnhofstraße hinweist. Anstelle des Wohnhauses entstand später das Geschäftshaus Berg ( heute u.a. Provinzial Versicherung).
Was verstand man unter einer Wagenfabrik? Wurden dort Pferdewagen oder Autos hergestellt? Oder etwas ganz anderes?
Aus der Chronik: „Es wurden hier Kastenwagen und Jagdwagen gebaut.“
Also Pferdewagen. Wenn um 1900 herum Autos in Süderbrarup gebaut worden wären, würde ich das auch für ziemlich ungewöhnlich halten.