So jetzt geht es hier mal ein bisschen weiter!
Kürzlich erreichte mich folgende Mail von Herrn Christian A. Christiansen aus Dänemark:
Lieber Herr Tikovsky,
Auf Ihrer Seite http://tikoblog.de/?p=328
schreiben Sie folgenden Abschnitt:
„Das Haus Nr. 1 wurde 1902 errichtet und beherbergte im Untergeschoss im Laufe der Jahre verschiedene Geschäfte. Wie die Bilder zeigen wurden auch die Front und die Eingangsbereiche mehrfach umgestaltet. Orientieren wir uns an der Chronik von 1981, dann war auf der linken Seite zunächst die Schleswig-Holsteinische Bank untergebracht, später hatten dort eine Heißmangel und ein Fischgeschäft ihren Sitz. Das Bild links zeigt uns das Haus etwa zwischen 1902 und 1910. Auf diesem Foto erkennt man auf der linken Seite jedoch ein Uhrmachergeschäft, das in der Chronik nicht erwähnt ist.“
Zu diesem Abschnitt kann ich sagen, dass mein Grossvater, Albrecht Christian Theodor Christiansen, Inhaber des Uhrengeschäftes war und dort das grösste Uhrengeschäft in Angeln aufbaute. Er wurde in der Bevölkerung nur als „De Uurnaaker“ genannt wurde.
Es gab damals mehrere Uhrmacher in Süderbrarup, und so kam es zu folgender Anekdote:
Eine Frau hatte eine Wanduhr, die nicht mehre richtig ging. Da sagte sie zu ihrem Sohn: Nehm de Klock vun de Wand und gah hen na den Uurmaaker. De schall se repareern.
Sagte der Sohn: Ween schall ik hengaahn? Darauf antwortet die Mutter: Dat heff jo al secht – na den Uurmaaker!!
Zur Dokumentation habe ich einige Fotos beigelegt. Das erste Geschäft eröffnete mein Grossvater am Ende der Hauptstr. 1898. Ich glaube, dass dort immer noch ein Uhrengeschäft ist. 1902, als das Haus in der Bahnhofstr. fertiggestellt war, zog er mit dem Geschäft dorthin, und mit der Familie die 1900 er gründete wohnte er im ersten Stock, dort hatten sie sieben Kinder. Mein Vater war der Zweitjüngste. Albrecht starb an Schwindsucht 1911 mit 38 Jahren. Meine Grossmutter, Margaretha Fuhrhop versuchte das Geschäft mit einem Gesellen weiterführen, aber wurde von ihm angeblich betrogen und um das Geschäft verbracht.
Der bekannteste Lehrling, den mein Grossvater ausgebildet hat, war Julius Brons, der sein eigenes Geschäft in der Grossen Str. in Flensburg bis in die 70er dort betrieb,
Ich habe immer noch das Meisterstück meines Grossvaters – einen Regulator -
Davon gibt es hier in Dänemark nur vier. Und ich kenne zwei davon ;-D
Den Uhrkasten habe ich selbst gebaut, da der originale Kasten zu Grunde ging.
Zum Abschluss noch das Foto des von Herrn Christiansen erwähnten ersten Geschäftes von Albrecht Christiansen. Seiner Meinung nach sollte 1898 am Ende der Hauptstraße gestanden haben, d.h. für mich am östlichen oder westlichen Ende der heutigen Großen Straße. So recht kann ich das abgebildete Gebäude aber mit keinem der dortigen Häuser in Verbindung bringen. Hinweise und Ideen dazu sind willkommen.

Moin,
über das Haus Große Straße 37 wird ja nicht gerade viel in der Chronik berichtet. Von einem Friseurgeschäft Lorenzen in diesem Haus wird auch nichts erwähnt. Gebaut wurde das Haus 1880. Fotos oder Ansichtskarten aus dieser Zeit habe ich nicht. Eventuell wurden später Umbauten vorgenommen und die gezeigte Scheune (Pferdestall) gehörte damals zum Hof Wunder. Da Herr Christiansen dort noch ein Uhrengeschäft vermutet, meint er vielleicht das damalige Geschäft der Fa. Thiel.
Eine andere Idee zu dem gezeigten Foto habe ich leider nicht.
M.f.G.
K.P.
Es gibt ja im Bildband „Die Gemeinden des Amtes …“ auf Seite 64 unten ein Bild des Hauses Große Straße 37, das um 1900 entstanden sein soll. Das dort abgebildete Haus hat allerdings nur sehr entfernte Ähnlichkeit mit dem auf dem Foto von Herrn Christiansen. Ich glaube nicht, dass sich das Aussehen des Hauses zwischen 1898 und Anfang 1900 so geändert haben sollte.