Milchmann Martin Mamsen

m_mamsen Ich habe diesen älteren Artikel noch einmal hervorgekramt, weil es ein neues Foto vom Milchmann Martin Mamsen gibt.

Und nicht nur von Herrn Mamsen selbst, sondern auch von seinem Milchgeschäft in der Schleswiger Straße.

Vor dem Geschäft parkt ein Lieferwagen, der mit „Wagner Tafelperle Margarine“ beschriftet ist, ein Brotaufstrich, den ich auch noch aus meiner Kindheit kenne. Damals gab es Margarine noch nicht in Bechern, sondern der würfelförmige Margarine-“Klotz“ war einfach in fettbeständiges Papier eingewickelt.

Um was für ein Fabrikat bzw. Modell es sich bei dem Lieferwagen handelt, kann ich allerdings nicht sagen. Aber dafür haben wir hier ja fachkundige Leute unter den Lesern. Das Foto soll übrigens (ungefähr) aus dem Jahr 1952 stammen.

tafelperle

Karl Pusch per eMail:

lt. Chronik hatte Mamsen sein Geschäft bis 1953 im Haus Nr. 11.  Wenn ich es richtig sehe, steht der Lieferwagen aber vor Haus Nr. 15. Somit wäre die Aufnahme von 1953 oder später. Zum Lieferwagen wird bestimmt Horst sich noch melden. Er ist der Opelfan.

Das mit der Chronik stimmt. Also stammt das Bild demnach wirklich von 1953 oder später.

Allerdings kann man hier klar erkennen, dass Mamsen danach sein Geschäft im Haus Nr. 13 (jetzt Frehse) hatte. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, dort Sonntags Schlagsahne gekauft zu haben. Das Haus Nr. 15 wurde dann wohl nur als Wohnhaus von ihm genutzt.

Aber warten wir mal ab. Horst Hennings kann uns das als ehemaliger Nachbar sicher erklären.

Karl Pusch (per eMail, aber ich schreib das mal hier rein, damit andere der Diskussion folgen können):

Hallo nochmal,

in dem Haus Nr.15 mit dem Schaufenster, dem Schild an der Wand und dem Lieferwagen vor der Tür war doch der Milchladen.

Wodran kann man erkennen, dass Mamsen seinen Laden im Haus 13 (Frehse) hatte. Ich habe Milch in dem Geschäft mit dem Schaufenster geholt. Liege ich da nun verkehrt oder stimmt die Nr.15 in der Chronik nicht?  Das Bild auf Seite 269 der Chronik stammt doch aus der Ulmenstraße.

schleswiger-strasse-11-15 Das Haus mit dem Schaufenster ist das Haus Nr. 13. Daneben sieht man noch ein Stück von Haus Nr. 15. Zur Verdeutlichung mal ein aktuelles Foto, das von links die Häuser Nr. 11 (früher Althoff / Kraack), Nr. 13 (Laden Mamsen) und Nr. 15 (lt. Chronik Mamsen) zeigt.

Ob die Chronik nun Recht hat, dass Herr Mamsen im Haus Nr. 15 evtl. gewohnt hat, wird uns vielleicht Horst sagen können.

Das Bild mit dem Pferdewagen stammt – wie Helmut Marxen weiter unten geschrieben hat – aus der Ulmenstraße.

Karl Pusch:

Auf jeden Fall waren wir im selben Milchgeschäft. Im Laden stand auch nicht viel herum. Ein kleiner Tresen und paar Milchkannen mit einer Schöpfkelle und später solche kleine Milchpumpe. Die Frau Mamsen war auch sehr nett. Ich meine, hinter dem Laden war auch eine kleine Küche. Der Schuster hatte am Ende des Flurs seine Unterkunft mit Werkstatt.

Und hier noch die telefonische Auskunft von Horst Hennings:

Zunächst hatte Mamsen seinen Milchgeschäft im Haus Nr. 11. Später hatte er einen Laden im Haus Nr. 13 gemietet, der auch auf dem Foto oben zu sehen ist. Das Haus Nr. 15 hat er später gekauft (wie es auch in der Chronik steht). Dort hat er aber nur gewohnt.

In welchem der Häuser auch immer das gewesen sein mag, jedenfalls konnte man damals auch schon tüchtig feiern.

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Hier beginnt der alte Artikel:

Helmut Marxen schrieb mir zu dem Bild des langjährigen Süderbraruper Milchmanns Martin Mamsen im Artikel „Lagererlebnisse„:

In den interessanten Berichten über „Lagerleben“ in Süderbrarup fand ich überrascht und erfreut zugleich ein altes Foto von mir, als ich den Beitrag über den früheren Milchmann Martin Mamsen las. Der kleine Milchwagenkutscher neben „Onkel Mamsen“ bin ich!

mamsen

 

Das Foto habe ich dem Gemeindearchiv zur Verfügung gestellt, als 1981 die von Leonhard Möller und mir verfasste erste gedruckte Süderbrarup-Chronik herausgegeben wurde; auf Seite 269 ist es abgebildet. Dazu ein kleiner Rückblick:

Ich bin in der Raiffeisenstraße (damals noch Ulmenstraße) aufgewachsen, zu meinem Elternhaus gehörte die Hausnummer 17. Wenn unser Milchmann mit seinem Gefährt von der Bahnhofstraße in die Ulmenstraße fuhr, war sein erster Halt vor dem Landwirtschaftlichen Bezugsverein. Dort waren damals neben Betriebsflächen auch drei Privatwohnungen in den Gebäuden vorhanden, deren Bewohner zu den Kunden unseres Milchhändlers zählten.

nr17-2003 Sobald ich den Milchwagen erblickte, lief ich ihm entgegen und durfte die Zügel des Einspänners übernehmen. Unser Milchmann war wegen seiner freundlichen Art beliebt, nicht zuletzt auch deshalb, weil er seinen Kunden außer Meiereiprodukten auch regelmäßig die neuesten Dorfnachrichten lieferte.

Vor dem Haus Ulmenstraße 5 machte unser Milchmann stets eine kleine Frühstückspause bei der Familie Andersen, den Eltern von Frau Mamsen. Ich durfte währenddessen die Pferdeleine halten und mitunter sogar auf dem Kutscherbock Platz nehmen, stets ein tolles Erlebnis für mich!

Nach einer dieser Frühstückspausen hat eine Andersen-Tochter etwa 1937 das Foto gemacht, das viele Jahrzehnte später in einen Chronikband aufgenommen wurde und jetzt sogar über Internet verbreitet wird. Auch so können aus kleinen Schritten größere Sprünge werden.

Helmut Marxen


Zunächst einmal herzlichen Dank für den schönen Beitrag.

Wenn ich mir das Bild noch mal genauer betrachte, muss ich feststellen, dass der Milchwagen von Mamsen in den fünfziger Jahren wohl doch schon etwas „moderner“ war. Ich meine mich zu erinnern, dass das Gefährt damals einen höheren Aufbau mit Türen hatte, hinter denen die Milchkannen und andere Meiereiprodukte geschützt lagerten.

Nicht geändert hatte sich allerdings die Freundlichkeit Mamsens insbesondere zu uns damaligen Kindern.

 

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