Süder-Rätsel Nr. 755 (gelöst) – Große Straße 7

suederraetsel_755a Dieses Bild ist Schätzungsweise um 1895 in Süderbrarup entstanden und es geht um das Haus mit den Schaukästen an der Wand.

Falls es jemand nicht entziffern kann: auf dem Schild über dem Fenster steht „Atelier für künstlichen Zahnersatz“., wobei ich mir im Moment nicht vorstellen kann, wie damals Zahnersatz aussah, der nicht künstlich war. Jetzt aber zur heutigen Frage:

Wo in Süderbrarup stand dieses Haus ?

Antworten per eMail oder Kommentar.

(Hinweis: Kommentare mit der richtigen Antwort werden erst am Tag der Auflösung freigeschaltet.)

Der folgende Kommentar von Hartmut verrät nicht die Lösung dieses Rätsels, aber das Rätsel um „nicht-künstlichen“ Zahnersatz.

Hartmut Stäcker:

Hallo Tiko,
nicht-künstlicher Zahnersatz bestand früher aus Holz oder Knochen, später aus Elfenbein. Heute: Bei der Implantologie wird zum Aufbau des Kieferknochens ebenfalls Knochensubstanz verwendet, entweder aus dem eigenen Knie oder Becken oder aus Knochen Verstorbener.

Carsten Jegminat steuer zu dem Thema noch zwei alte Anzeigen aus der „Angelner Landpost“ bei:

zahnersatz-atelier banneck-zaehne


Dazu muss ich sagen, dass der Zahnersatz, den der Herr Banneck aus Kappeln anbietet, nicht gerade gesund aussieht, was die Art der Befestigung betrifft. Ich hätte verzichtet.

Jürgen Ochsenfarth:

Moin,
es trägt zwar nicht zur Lösung bei, aber vielleicht interessiert es jemanden:

Am 22.12.1892 ließ sich der Zahntechniker und Operateur Bauer in Süderbrarup nieder. Er bot im Kappelner Schleiboten u.a. an: „Zahnoperation schmerzlos mittelst Cocain oder Lachgas und Electricität. Narcosen finden nur statt unter ärztlicher Assistenz.“ Ein Jahr später bot er „Pentalnarkose“ an.

Der vollständige Artikel des „Grauens“:
http://www.rudiritter.de/buch1.html

Schmerzlose Grüße
Jürgen Ochsenfarth

Die Anzeige des schmerzlosen Operateurs Bauer hatten wir hier schon mal im Artikel „Au Backe…“.

Dietmar Nisch:

Der Banneck war wohl ein fleißiger Zahn-Handwerker: täglich von 9 – 19 Uhr = 10 Std. / Sonntags von 9 – 13 Uhr = 4 Std. (ohne Kirchgang?). Wöchentlich kämen dann 64 Std. zusammen. Zahn-Operationen schmerzfrei? Vielleicht mit einer großen Ladung Lachgas? Bohren mittels biegsamer Welle und Fuß-Wippen-Betrieb. Übrigens: Zahnarzt-Studium bis in die 1960ern war noch mit Mittlerer Reife möglich.

Wieder zurück zur eigentlichen Rätselfrage:

Hartmut Stäcker:

Was da wie ein Berg aussieht, könnte auch ein Wald sein,
also tippe ich auf Schleswiger Straße.
Und was den Frisörteller betrifft: Vor der Zahnbehandlung
wurde noch schnell einmal rasiert oder Haare geschnitten.

Das ist weder ein Wald noch ein Berg, sondern ganz einfach die Wand des Nachbarhauses, das aber nicht in der Schleswiger Straße steht.

bubikopf Zu sehen ist hier das kleine Haus am Germaniaplatz (Große Straße 7), das 1996/97 dem Neubau des großen Wohn- und Geschäftshauses weichen musste. Laut Chronik hatte hier von 1902 bis 1904 der Friseurmeister Andersen sein Geschäft, was das an der Wand hängende Zeichen der Friseurzunft (silberne Barbierschüssel) erklären könnte. Wenn man aber den größeren Bildausschnitt betrachtet, erkennt man, das hier das Haus Große Straße 8 (Rieger) noch fehlt, das laut Chronik 1897 erbaut wurde. Also ist das Bild vor 1897 entstanden. Ob zu dieser Zeit ein anderer Friseur in Nr. 7 ansässig war und ob der evtl. auch für den Zahnersatz in Süderbrarup zuständig war, ist der Chronik nicht zu entnehmen.

suederraetsel_755b

Wie auch immer – hier die Namen der Einsender richtiger Antworten:

Marion Ebsen, Heiko Böwer, Corinna Wernecke, Karl Pusch, Renate Bastubbe, Maike Matzen, Herbert Teindl, Michaela Bielke, Regina Burgwitz, Kai Jacobsen, Heinz Boysen, Jürgen Seeck, Herbert Teindl, Johannes Jensen, Gudrun Fricke-Jensen, Marco Witt, Helge MS, Inge Weiß, Dietmar Nisch und Arne Christensen.

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29 Antworten zu Süder-Rätsel Nr. 755 (gelöst) – Große Straße 7

  1. Arne Christensen sagt:

    Große Str.

  2. Hartmut Stäcker sagt:

    Was da wie ein Berg aussieht, könnte auch ein Wald sein,
    also tippe ich auf Schleswiger Straße.
    Und was den Frisörteller betrifft: Vor der Zahnbehandlung
    wurde noch schnell einmal rasiert oder Haare geschnitten.

  3. Dietmar Nisch sagt:

    Der Banneck war wohl ein fleißiger Zahn-Handwerker: täglich von 9 – 19 Uhr = 10 Std. / Sonntags von 9 – 13 Uhr = 4 Std. (ohne Kirchgang?). Wöchentlich kämen dann 64 Std. zusammen. Zahn-Operationen schmerzfrei? Vielleicht mit einer großen Ladung Lachgas? Bohren mittels biegsamer Welle und Fuß-Wippen-Betrieb. Übrigens: Zahnarzt-Studium bis in die 1960ern war noch mit Mittlerer Reife möglich.

  4. Jürgen Ochsenfarth sagt:

    Ergänzung:
    Auszug aus http://www.rudiritter.de/buch1.html , für diejenigen, denen der Artikel zu lang ist:

    Am 22.12.1892 erschien die Niederlassungsanzeige des Zahntechnikers H.Bauer in Schleiboten Siehe Seite 34!). Bauer war der Zahnbehandler mit dem größten öffentlich angebotenen Behandlungsspektrum. Er war bis 1897 nachweisbar. Er inserierte: „Einem geehrten Publikum von Süderbrarup und Umgegend, sowie meinen Freunden und Gönnern die ergebene Anzeige, daß ich am 1. November eine Anstalt für künstliche Zähne, Plombirungen etc. eingerichtete habe. Meine mehrjährige Thätigkeit auf dem Gebiete, sowie die Studien, welche ich in der größten und preisgekrönten zahntechnischen Schule Berlins absolvirte, setzen mich in den Stand, den weitgehendsten Anforderungen der Neuzeit Genüge zu leisten. Zahnersatz. Künstliche und naturgetreueste Zähne, sowohl einzelne als ganze Gebisse, werden schmerzlos ohne Einpassen, ohne Herausnahme vorhandener Wurzeln eingesetzt. Bequemes und leichtes Tragen vorzüglich zum Beißen. Für kunstgerechte Ausführung ganzer Gebisse pr. Zahn 3 M an nach den neuesten praktischen Verbesserungen, wie auch Brauchbarmachungen nicht passender 68 Gebisse leiste Garantie. Plombirungen. Regulirung schiefgewachsener Zähne. Obturatoren für defecte Gaumen. Plombiren, Nervtödten u. Reinigen der Zähne. Plomben von neubewährtem Füllungsmaterial in Gold, Silber und Emaille zu mäßigen Preisen in bester Ausführung. Zahnoperation schmerzlos mittelst Cocain oder Lachgas und Electricität. Narcosen finden nur statt unter ärztlicher Assistenz. Reparaturen werden umgehend gemacht. Süderbrarup. Hochachtungsvoll H.Bauer, geprüfter Zahntechniker und Operateur.“

  5. Jürgen Ochsenfarth sagt:

    Moin,
    es trägt zwar nicht zur Lösung bei, aber vielleicht interessiert es jemanden:

    Am 22.12.1892 ließ sich der Zahntechniker und Operateur Bauer in Süderbrarup nieder. Er bot im Kappelner Schleiboten u.a. an: „Zahnoperation schmerzlos mittelst Cocain oder Lachgas und Electricität. Narcosen finden nur statt unter ärztlicher Assistenz.“ Ein Jahr später bot er „Pentalnarkose“ an.

    Der vollständige Artikel des „Grauens“:

    http://www.rudiritter.de/buch1.html

    Schmerzlose Grüße
    Jürgen Ochsenfarth

  6. Dietmar Nisch sagt:

    Naja, bei einem Barbier neben Haareschneiden könnte alles möglich gewesen sein. Ich tippe wegen dem Haus Ecke Große Straße und Bahnhofstraße.

    • Dietmar Nisch sagt:

      Erstaunlich, denn genau dieses Haus habe ich auch gemeint. Unterm Dach wohnte Mitte bis Ende der 1950ern der Kaufmann Kähler mit seiner jungen „Köhler-Liesel“. Als meinen Eltern Butter fehlte, so lief ich zu ihm (es war immerhin Sonntag). Gemeinsam zu seinem Laden um die Ecke zur Bahnhofstraße erhielt ich auch das Pfund Butter.

  7. Inge Weiß sagt:

    Ein Atelier für „künstlichen Zahnersatz“ mit dem Zunft-Zeichen des Frisörhandwerks?

    Ich tippe: am Germaniaplatz eher in die Große Straße rein. (wirklich nur getippt!!)

  8. Helge MS sagt:

    Ecke Germaniaplatz. Links daneben befand sich eine Drogerie meines Wissens nach.
    LG Helge MS

  9. Marco Witt sagt:

    Große Str.

  10. Gudrun Fricke-Jensen sagt:

    Bisher habe ich nur herausgefunden, dass ein H. Bauer in Süderbrarup praktiziert hat. Ich schätze mal, dass es in der Großen Straße in der Nähe des Germania Platzes war.

  11. Johannes Jensen sagt:

    Moin, das Haus stand am Germaniaplatz / Große Straße (7?).
    Gruß, Hannes J.

  12. Herbert Teindl sagt:

    Hallo, habe das abgebildete Haus gerade auch auf dem Deckblatt des Süderbrarup‘er Kalenders vom 2014 entdeckt. Schöne Grüße aus Eggebek

  13. Jürgen Seeck sagt:

    Hallo,
    evtl. das Haus, das früher am Germaniaplatz stand?
    Gruß
    Jürgen

  14. Heinz Boysen sagt:

    Das ist ds Haus von“Mutter Schiffmann“in der Grossenstrasse
    am Germaniaplatz. mfg HB

  15. Kai Jacobsen sagt:

    Hallo,

    ich denke das ist die Ecke, wo jetzt das Mr. Ed ist.

    Gruß,
    Kai

  16. Regina Burgwitz sagt:

    Ich tippe mal auf Große Straße 5 ode 7

  17. Michaela Bielke sagt:

    Große Str. 7

  18. Herbert Teindl sagt:

    Ich beziehe mich auf – Geschäftsreise in die Vergangenheit (6)
    Germaniaplatz 1896 – Bild Nr. 7
    Mit freundlichen Grüßen

  19. Herbert Teindl sagt:

    Hallo, ich denke es ist am Germania Platz, ist weiß nicht, ob das Haus schon zu Große Straße gehört. Gruß aus Eggebek

  20. Maike Matzen sagt:

    Hallo
    Ich tippe mal Germaniaplatz, wo heute Eis Venecia ist.

  21. Renate Bastubbe sagt:

    Das Haus steht am Germaniaplatz/Große Straße, heute Mr. Ed.

  22. Karl Pusch sagt:

    Berichtigung zu meiner ersten Lösung:
    Es handelt sich um das abgerissene Haus Nr. 7 in der Großen Str.
    M.f.G.
    K.P.

  23. Corinna Wernecke sagt:

    Hallo!
    Ich tippe auf Germaniaplatz, dort wo jetzt das „Mister Ed“ ist.
    Gruß Corinna

  24. Heiko Böwer sagt:

    Das Haus stand am Germaniaplatz

  25. Marion Ebsen sagt:

    Lange vor meiner Zeit Germaniaplatz heute Eiscafe, im Hintergrund Bäcker Michaelis

  26. Hartmut Stäcker sagt:

    Hallo Tiko,
    nicht-künstlicher Zahnersatz bestand früher aus Holz oder Knochen, später aus Elfenbein. Heute: Bei der Implantologie wird zum Aufbau des Kieferknochens ebenfalls Knochensubstanz verwendet, entweder aus dem eigenen Knie oder Becken oder aus Knochen Verstorbener.

  27. Karl Pusch sagt:

    Moin,
    Kappelner Straße 13.
    Mit freundlichen Grüßen
    Karl Pusch

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